Du hast zu viel Stress? Eine Belegte Zunge und Dauerschnupfen? Fühlst Dich ständig launenhaft, müde und energielos? Durch zu viel Stress, tägliche Alltagsbelastungen und eine ungesunde Ernährung und Lebensweise, sinkt Dein Energie-Level und es sammeln sich Giftstoffe in Deinem Körper an. Mit einer gesunden Ernährung und entschlackenden Yoga-Übungen kannst Du Deinem Körper helfen zu entgiften. Aber auch Dein Atem kann große Energien freisetzen und auf körperlicher und seelischer Ebene vieles bewirken. Atemübungen zur Unterstützung Deines Detox-Programms solltest Du deshalb nicht unterschätzen. Ich möchte Dir 3 Atemübungen vorstellen, die Deinen Stoffwechsel anfeuern, aktivierend wirken, entschlacken und Deinem Körper bei der Entgiftung helfen.
1. Kapalabhati (Feueratmung)
Kapalabhati bedeutet also leuchtender Schädel. Bei dieser Atemtechnik liegt der Schwerpunkt auf der Ausatmung. Dein Brustkorb wird dabei nicht bewegt und Deine Einatmung geschieht von ganz alleine, ist also passiv. Dein Bauch, rund um Deinen Nabel, wird bei der Ausatmung in Richtung Wirbelsäule gezogen und beim Loslassen der Bauchspannung erfolgt dann die automatische Einatmung. Kapalabhati hat eine entschlackende Wirkung auf Deinen ganzen Körper, schenkt Dir viel Energie und verhilft Dir einen klaren Kopf zu bekommen.
So geht’s:
Vor Beginn dieser Atemübung ist es sinnvoll, wenn Du Deine Nase mit einem Taschentuch putzt oder eine Nasenspülung durchführst.
- Setze Dich dann mit aufrechter Wirbelsäule, in eine für Dich bequeme Sitzhaltung, und atme ein paar Mal ganz entspannt durch Deine Nase und aus.
- Dann atme ein und stoße die Luft aktiv durch Deine Nase wieder aus, indem Du die Luft mit Deinen Bauchmuskeln aus Deinem Bauch herausdrückst. Deinen Bauchnabel ziehst Du dabei Richtung Wirbelsäule. Stelle Dir vor das Du einen lästigen Fussel aus Deinem Nasengang entfernen und diesen ausschnauben möchtest.
- Bei dieser Atemübung liegt der Schwerpunkt auf Deiner Ausatmung. Deine Einatmung geschieht passiv und automatisch.
- Wiederhole nun ungefähr 20 Mal. Es kann pro Sekunde eine Ausatmung erfolgen.
- Die Schnelligkeit kannst Du variieren, indem Du die Menge der Luft, die Du zu Beginn der Übung einatmest, verringerst oder erhöhst. Je weniger Luft Du einatmest, desto schneller kannst Du die Luft wieder ausstoßen.
- Dein Brustkorb bleibt dabei ganz entspannt und ruhig.
- Mache dann eine Pause und atme für ungefähr 5 bis10 Atemzüge normal und ruhig weiter.
Zu Beginn empfiehlt es sich 3 Runden zu üben. Die Anzahl der Luftstöße kannst Du mit fortgeschrittenem Üben auf 50 oder mehr steigern.
Wirkung:
- schenkt Dir viel Energie
- stärkt Deine Bauchmuskulatur
- reinigt Deine Atemwege (Bronchien, Alveolen, Luftröhre, Nasennebenhöhlen und Nasendurchgänge)
- reinigt Deine Lungen und erhöht Deine Lungenkapazität
- regt Deine Stoffwechsel Vorgänge an
- Deine Verdauungsorgane werden massiert und Dein ganzes Verdauungssystem wird angeregt
- verbessert Deine Herz-Kreislauf Tätigkeit
- hat eine entschlackende Wirkung auf Deinen ganzen Körper
- stärkt Dein Zwerchfell und Deine Atemhilfsmuskeln
- stärkt Deine Leber, Deinen Magen und Dein Herz
- gute Vorbeugung gegen Heuschnupfen, Asthma und Erkältungskrankheiten
Achtung!
- bei Hernie (Zwerchfellbruch)
- bei Bauchschmerzen oder Muskelkrämpfen
- bei Magengeschwür oder entzündlichen Prozessen im Bauchraum
- bei zu hohem und zu niedrigem Blutdruck
- bei Schwindel, Herzkrankheiten und ernsthaften Kreislaufproblemen
- bei akutem Asthma
- übe mit leerem Magen
- übe Kapalabhati nicht wenn Du Schwanger bist
- vermeide diese Atemtechnik wenn Du Deine Monatsblutung hast
2. Bhastrika Pranayama (Blasebalg Atmung)
Bei dieser reinigenden Atemtechnik atmest Du intensiv durch Deine Nase, wie ein Blasebalg, regelmäßig ein- und aus. Deine Einatmung ist dabei genau so wichtig wie Deine Ausatmung. Dein Zwerchfell und Deine Bauchmuskeln arbeiten im Einklang und Dein Bauch wird kräftig und rhythmisch nach außen und innen bewegt. Bhastrika wirkt sehr energetisierend und regt stark Deinen Organismus an.
So geht’s:
- Bevor Du mit der Blasebalg Atmung loslegen kannst, ist es empfehlenswert das Du erst mal Deine Nasengänge gut reinigst.
- Setze Dich mit aufrechter Wirbelsäule, in eine für Dich bequeme Sitzhaltung, und atme ein paar Mal ganz entspannt durch Deine Nase und aus.
- Dein Kinn senkst Du leicht Richtung Brustbein, ohne dabei im Brustkorb einzusenken so dass sich Dein Nacken entspannt anfühlt.
- Man beginnt immer mit dem Blasebalg-Ausatmen, das heißt Du atmest zuerst ganz normal ein und dann atmest Du mit einem kräftigen Luftausstoß durch Deine Nase aus. Stell Dir einfach vor das eine Fliege in Dein Nasenloch hinein geflogen ist und Du möchtest die Fliege wieder aus Deiner Nase heraus schniefen. Dein Bauch zieht sich dabei aktiv nach innen.
- Dann folgt eine genauso kräftige Einatmung durch Deine Nase und Dein Bauch wird wieder heraus gedrückt.
- Versuche Deine Ein- und Ausatmung möglichst gleich lang und gleich intensiv zu lassen. Ca. 1 Sekunde ein- und 1 Sekunde ausatmen. Dein Bauch wird dabei intensiv hinein und hinaus bewegt. Dein Körper bleibt dabei möglichst ruhig. Vermeide eine Bewegung in Deiner Brust oder das Anheben Deiner Schultern.
- Beginne mit einer Anzahl von 10 Atemzügen.
- Wenn Du die, für eine Runde erforderliche Anzahl von, 10 Wiederholungen abgeschlossen hast folgt auf das letzte Ausstoßen die tiefst möglichste Einatmung. Halte dann Deinen Atem kurz an (Antara Kumbhaka) und anschließend atmest Du sehr langsam, lang und entspannt aus. Das Ende dieser tiefen Ausatmung schließt dann eine Runde Bhastrika ab.
- Mache nun eine Pause, in der Du ganz normal atmest und spürst, wie Dein Körper reagiert.
- Anschließend kannst Du eine zweite Runde und eine dritte Runde Bhastrika üben.
Beginne in kleinen Schritten mit langsameren und sanfteren Ein- und Ausatmungen. Mit ein wenig Übung, kannst Du dann die Anzahl der Atemzüge und die Runden erhöhen und auch intensiver Ein- und Ausatmen.
Es ist auch möglich das Du Bhastrika zuerst nur durch Dein rechtes Nasenloch auszuführst und dann die gleiche Anzahl Atemzüge durch Dein linkes Nasenloch. Anschließend verschließt Du, wie bei der Wechselatmung, mit Deinem Daumen und Ringfinger abwechselnd Deine Nasenöffnungen. Jedoch musst Du jetzt Deine Fingerbewegungen mit dem schnellen Takt der Blasebalg-Atmung koordinieren.
Sobald der Ton Deiner Atmung schwächer wird, oder sobald Du Dich angestrengt und gereizt fühlst, solltest Du mit der Bhastrika-Atmung aufhören.
Wirkung:
- hat eine reinigende und energetisierende Wirkung
- regt Deinen Organismus stark an
- erhöht die Luftzufuhr in Deinem Körper
- erzeugt auf körperlicher und feinstofflicher Ebene innere Hitze
- durch den beschleunigten Luftaustausch in Deinen Lungen steigert sich der Austausch von Sauerstoff und Kohlendioxyd in Deinem Blut
- entfacht das innere Feuer von Deinem Körper und Geist
- Dein Stoffwechsel wird angeregt und Abfallstoffe und Gifte werden heraus geschwemmt
- Deine Verdauungsorgane werden massiert und Dein ganzes Verdauungssystem wird angeregt
- wirkt reinigend auf die Höhlen Deines Kopfes
- lindert Entzündungen in Deinem Hals und jede Art von Schleimansammlung wird reduziert
- Dein Nervensystem wird gestärkt und in einen ausgewogenen Zustand gebracht
Achtung!
- bei Hernie (Zwerchfellbruch)
- bei Bauchschmerzen oder Muskelkrämpfen
- bei Magengeschwür oder entzündlichen Prozessen im Bauchraum
3. Surya Bheda Pranayama (Sonnenatmung)
„Surya“ bedeutet Sonne und ist der Gegenspieler zu „Chandra“, dem Mond. Bei Surya Bhedana handelt es sich um eine aktivierende Atemtechnik, bei Der Du nur durch Dein rechtes Nasenloch ein und durch Dein linkes Nasenloch ausatmest. Diese Atemübung hat das Ziel, Deine Sonnenenergie zu erhöhen. Die aktivierende Sonnenatmung macht nicht nur wach und hellt Deine Stimmung auf sondern kann Dir auch helfen Deine Muskeln zu erwärmen, Deinen Stoffwechsel anzukurbeln und einen niedrigen Blutdruck zu erhöhen.
So geht’s:
- Setze Dich mit aufrechter Wirbelsäule, in eine für Dich bequeme Sitzhaltung.
- Forme dann mit Deiner rechten Hand Vishnu Mudra oder Nasagra Mudra und verschließe Dein linkes Nasenloch mit dem kleinen Finger Deiner rechten Hand.
- Nun atmest Du durch Dein rechtes Nasenloch tief und langsam ein.
- Verschließe dann mit Deinem Daumen Dein rechtes Nasenloch und halte Deinen Atem kurz an (Antara Kumbhaka). Kinn dabei leicht zur Brust senken.
- Zum Ausatmen öffnest Du Dein linkes Nasenloch und atmest auch über Dein linkes Nasenloch aus. Das ist eine Runde.
- Dann schließt Du Dein linkes Nasenloch und atmest wieder über Dein rechtes ein usw.
Zu Beginn empfiehlt es sich 5-10 Runden zu üben. Mit fortgeschrittenem Üben kannst Du dann die Anzahl der Runden erhöhen und die Luftanhalte-Phasen verlängern.
Wirkung:
- aktiviert Dein sympathisches Nervensystem
- kann helfen einen niedrigen Blutdruck zu erhöhen
- Deine Muskeln werden erwärmt
- Fördert Deine Verdauung
- kurbelt Deinen Stoffwechsel an
- öffnet Deine Nasendurchgänge
- kann bei Nebenhöhlen Problemen helfen
- hilft Heuschnupfen, Erkältungen und Asthma Bronchiale vorzubeugen
- macht wach und erhöht Dein Reaktionsvermögen
- fördert ein klares, logisches und analytisches Denken
- neue Energie wird aufgenommen und Deine Nerven gestärkt
- kann Deine Stimmung aufhellen und Depressionen lindern
Achtung!
- übe diese Atemtechnik nicht wenn Du ein sehr nervöser und überaktiver Mensch bist
- verzichte auf die Sonnenatmung wenn Du aufgeregt oder innerlich angespannt bist
- bei hohem Blutdruck und Fieber, da die Hitze im Körper noch weiter gesteigert wird
- in Deinen Wechseljahren wird von dieser Atemtechnik abgeraten, denn Hitzewallungen können zu nehmen
- praktiziere Surya Bheda nicht vor dem Zubettgehen da diese Atemtechnik aktivierend wirkt
- vermeide diese Atemtechnik wenn Du Deine Monatsblutung hast, weil Du Wärme im Körper erzeugst
- bei Durchfall
Ich hoffe dass diese Atemtechniken, neben einer gesunden Ernährung und entschlackenden Yoga-Übungen, Dir helfen Deinen Stoffwechsel anzufeuern, Dein Verdauungssystem anzuregen, Deine Atemwege und Lungen zu reinigen und Dich somit bei Deinem ganzheitlichen Detox-Programm unterstützen, damit Du Dich wieder klarer, leichter, leistungsfähiger und auch entspannter fühlst.
