Geht gar nicht! – Absolute No-Go’s in einer Yogastunde

Ich unterrichte nun schon seit über 15 Jahren Yoga und bin manchmal noch immer überrascht oder schockiert, über das ein oder andere unsensible Verhalten von manchen Yogis. Gerade wenn Du ein Neuling bist, ist Yoga am Anfang natürlich für Dich erst mal eine ganz neue Welt und wie Du Dich gegenüber anderen Menschen und Dir selbst verhalten solltest ist Dir noch nicht wirklich bewusst. Da kann es dann schon mal passieren, dass Du in eine peinliche Situation hineinstolperst, den anderen Teilnehmern auf den Kecks gehst oder Deinen Yogalehrer auf die Palme treibst. Damit genau das nicht passiert, verrate ich Dir in diesem Artikel was Du beim Besuch einer Yogastunde unbedingt vermeiden sollest.

1. Deine Schuhe anlassen

Die meisten Yogastudios haben einen Platz für Schuhe direkt am Eingangsbereich wo Du Deine Schuhe ausziehen und während der Yogastunde abstellen kannst. Da die meisten Leute im Yogastudio barfuß herumlaufen ist es einfach hygienischer wenn alle zuerst ihre Outdoor-Schuhe ausziehen. Außerdem wird Yoga sowieso barfuß geübt. Für manche Sportarten benötigst Du sicherlich das richtige Schuhwerk, aber beim Yoga haben Deine trendigen Sneakers nichts zu suchen. Yoga ohne Schuhe und auch ohne Socken zu üben ist nicht nur hygienischer, sondern hilft Dir auch ein besseres Körpergefühl zu entwickeln.

2. Zu spät zum Yogaunterricht kommen

Plane Dir genügend Zeit ein, so dass Du 10-15 vor Beginn der Stunde im Yogastudio eintriffst. Es ist nicht nur für Dich unangenehm total abhetzt in die schon begonnene Yogaklasse hereinzuplatzen, sondern auch störend für die anderen Teilnehmer und respektlos dem Yogalehrer gegenüber. Ein besonders unpassender Zeitpunkt ist vor allem, wenn alle ganz ruhig und still sitzen, sich auf Ihren Atem konzentrieren und Du dann polternd herein rumpelst, durch den Raum wandernd Dir einen Platz suchst, und dann auch noch geräuschvoll Deine Matte ausrollst.

3. Unpassende Kleidung tragen wo alles rutscht und raushängt

Eine Yogastunde lebt von der Bewegung, Du dehnst Dich, drehst Dich, beugst Dich, richtest Dich wieder auf – da macht am Körper anliegende Kleidung mehr Sinn. Bei einem zu weiten T-Shirt kann es schon mal passieren, dass Du in einer Vorbeuge schnell mal mit runtergelassenem T-Shirt unfreiwillig Deinen neuen Sport-BH zur Schau stellst. Auch eine zu weite Shorts für Männer ist nicht empfehlenswert. Die Yogalehrerin und Deine Matten-Nachbarn können gut auf den Anblick, Deines heraus baumelnden Familienschmucks, verzichten.

4. Dein Handy eingeschaltet lassen

Dein Smartphone hat in einer Yogaklasse nichts zu suchen. Ich erlebe es immer wieder das während dem Unterricht auf einmal ein nerviger Klingelton, die entspannten Yoga Schüler aus ihrer Mediation oder Tiefenentspannung herausreißt und dann hektisch jemand aufschreckt um das Handy wieder ruhig zu stellen. Da stellt sich für mich die Frage, wieso musst Du beim Yoga erreichbar sein? Entweder Dein Handy ausschalten oder am besten gleich in der Umkleide lassen.

5. Auf Deinen Platz beharren

Du hast einen Lieblingsplatz in dem Yoga Raum wo Du regelmäßig praktizierst? Vor Unterrichtsbeginn steuerst Du, ohne groß drüber nach zu denken, direkt auf Deinen Stammplatz? Generell kein Problem, aber dann stellst Du fest das ein anderer Yogi schon seine Matte auf Deinem Platz ausgerollt und es sich bequem gemacht hat. Locker bleiben, tief durchatmen und vor allem nicht auf Deinen Platz beharren. Der Yoga Raum ist für alle da und ein Perspektivenwechsel kann Dir nicht schaden.

6. Die Aufmerksamkeit auf Dich ziehen

Auch wenn Du schon ein sehr erfahrender und fortgeschrittener Yogi bist und extreme Yogahaltungen, die für die meisten anderen Teilnehmer in der Klasse eine große Herausforderung sind, Dir kinderleicht erscheinen, dann bitte nicht damit angeben und Dich zur Schau stellen. Ganz nach dem Motto: „Hey, schaut mal wie toll ich mich verbiegen kann und dabei noch immer spielend leicht auf einem Fuß balanciere.“ Beim Yoga geht es um Deine innere Erfahrung und nicht um einen überflexiblen Körper, den Du in unmögliche Haltungen hinein presst.

7. Klatsch und Tratsch während des Unterrichts austauschen

Du hattest einen anstrengenden Arbeitstag, Deine Kollegen gingen Dir heute besonders auf die Nerven und Dein neuer Chef hat eine Affäre mit seiner Sekretärin. Das sind natürlich brandheiße Themen, die dringend ausgetauscht werden müssen. Aber nicht in der Yogastunde! Ständiges Gequatsche während des Yogaunterrichts stört nicht nur Deine Matten-Nachbarn, sondern auch Deinen Yogalehrer der dann lauter sprechen muss um Dich zu übertönen.

8. Zu früh einpacken und während der Endentspannung die Yogaklasse verlassen

Eine klassische Yogastunde wird mit Savasana beendet. In dieser Entspannungslage, auf dem Rücken, geht darum die Yoga Übungen auf Dich wirken zu lassen und körperliche, sowie geistige Verspannungen zu lösen. Anschließend folgen oftmals noch eine kurze Mediation oder die Schlussworte des Yogalehrers. Es ist störend für die anderen Yogaschüler und respektlos gegenüber Deinem Lehrer, wenn Du während dieser Entspannungsphase geräuschvoll Deine Sachen einpackst, Deine Matte aufrollst und Deine Hilfsmittel wegräumst. Noch unverschämter ist es eine Leihmatte, Yoga Klotz, Gurt und die zerknüllte Decke einfach liegen zu lassen und davon auszugehen das Dein Yogalehrer das für Dich später wegräumt. Die Endentspannung ist für viele, gerade die zum ersten Mal eine Yoga Klasse besuchen eine überflüssige Zeitverschwendung. Dabei ist Savasana eine eigenständige Asana, die Du ganz besonders praktizieren solltest und die Du nie ausfallen lassen solltest.

So, nun kann ja nichts mehr schief gehen. Egal ob Du ein erfahrender Yogi oder ein Anfänger bist verhalte Dich respektvoll gegenüber Deinem Yogalehrer, den anderen Teilnehmern und Dir selbst, damit die Yogastunde für jeden zu einem angenehmen und schönen Erlebnis wird.


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